Der Holzschnitt ist die älteste Form der Druckgrafik und wird auch als Xylografie bezeichnet.
Wie der Name bereits andeutet, handelt es sich dabei um eine hölzerne Druckplatte, auf die das gewünschte Bild vorgezeichnet und dann mithilfe von Messern ausgeschnitten wird. Dabei eignen sich sowohl Hart- (Eiche, Buche), als auch Weichhölzer (Lärche, Linde) zur Verwendung als Druckplatte.
In Mitteleuropa erst um ca. 1400 vertreten, kam der Holzschnitt hingegen in Ostasien bereits im 8. Jahrhundert auf. [1]

Alle Teile, die im Druck als Linien, Buchstaben, etc. sichtbar sein sollen, bleiben erhaben und werden anschließend mit Farbe bestrichen (daher zählt der Holzschnitt zu den Hochdruckverfahren), während die Bereiche, welche auf dem Blatt weiß erscheinen, aus der zuvor glatt gehobelten und geschliffenen Holzplatte herausgeschnitten werden.
Das Aufbringen der Druckfarbe erfolgt entweder mit einem Ballen oder durch eine Walze, welche über die Platte gerollt wird und die erhabenen Stege bzw. Grate (ausgeschnittene Linien, welche das Bild ergeben) einfärbt. [2]

Verglichen mit späteren Druckverfahren, beispielsweise Kupfer- oder Stahlstich, ist der Holzschnitt noch relativ grob und bietet weniger Ausdrucksmöglichkeiten bzw. Freiheiten in der Linienführung. Ursache hierfür ist die Faserung des Holzes.
Auf der Rückseite des bedruckten Blattes sind die gedruckten Linien erkennbar erhaben, sowohl optisch als auch haptisch feststellbar. [3] Ein Plattenrand, wie er bei sämtlichen Verfahren des Tiefdrucks auffindbar ist, ist hingegen nicht vorhanden.

Indem auf die bestrichene Platte ein saugfähiges Papier gepresst wird, überträgt sich die Farbe. Dies stellt den Druckvorgang dar. Die fertige Grafik wird, ebenso wie die Holzplatte, als Holzschnitt bezeichnet.
Alternativ zum Druck in einer Presse gab es auch die Möglichkeit, durch Streichen des Papiers mit einer Bürste (Bürstendruck) oder Anreiben mithilfe eines Ballens (Reiberdruck) die Farbe auf das Blatt zu übertragen. [2]

Hauptsächlich zur Buchillustration genutzt, konnten ab ca. 1420 erstmals in sogenannten Blockbüchern Illustrationen und Text gemeinsam auf einer Seite gedruckt werden. Diese wurden zuvor in dieselbe Holzplatte eingeschnitten, sodass Bild und Text nicht separat, sondern in einem Durchgang gedruckt werden konnten. [1]

Quellen

[1] Strunck, Christina: Geschichte der Buchkunst – Vom Pergament zum E-Book. Eine Einführung, 2013.
[2] Holzschnitt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Holzschnitt
[3] Zender, Joachim Elias: Lexikon Buch, Druck, Papier, 2008.

12.02.2018 - 14:10

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Osnabrück, Deutschland

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